Lesetipp: Die Sturmfalken von Olbian von Leann Porter

"Die Sturmfalken von Olbian" ist nicht das erste Buch, was ich von der Autorin lese und dieses hat mir wieder richtig gut gefallen. Es ist mit seinen ca. 570 Seiten dicker als die meisten Bücher, die ich habe, aber gelangweilt habe ich mich beim Lesen keine Sekunde. Die Hauptfiguren sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen und jeder ist für sich so gut beschrieben, dass man glaubt, sie persönlich zu kennen.

 

Jawed und Kaylin sind beides junge Halb-Sidhen und da sie auf Kronnor leben, macht ihnen das ihr Leben nun wirklich nicht leicht. Hier leben viele Menschen, die die Sidhe und ihre Gaben fürchten und deshalb versklavt haben. Ihr Highlight ist stets das Kampftraining bei dem Sidhe Grinser, der sich bereit erklärt hat die beiden zu unterrichten. Kalyin und Jawed sind die Hauptfiguren der Geschichte und es wird abwechselnd aus ihren beiden Perspektiven erzählt. Beide haben schon zu Anfang des Buches einen Traum. Jawed, der einst einem Sturmfalken das Leben gerettet hat, kann nur noch an ihn denken und an den Mann, in den sich der Falke kurz verwandelt hat. Kaylin hingegen träumt davon nach Sanka zu gehen, in die goldene Stadt, in der Sidhe und Menschen friedlich und gleichberechtigt miteinander leben. Bald stehen die Sankanischen Spiele an und zu diesem Ereignis schenkt Kronnor zwanzig Sidhe an die goldene Stadt. Kaylin ist sich von Anfang an sicher, dass sie ausgewählt werden würde, ist sie doch aufmüpfig und sicherlich so manchem ein Dorn im Auge. Doch es trifft ihren Bruder, der geistig ein Kind geblieben ist und Kaylin beschließt alle zu täuschen und an seiner Stelle nach Sanka zu reisen. Sie will Jawed überzeugen mitzukommen und als er tatsächlich auf dem Schiff nach Sanka ist, ist alles ganz anders gelaufen, als er es sich gedacht hat. Zwangsverbunden mit einem Fremden, zu dem er sich aber trotz allem sofort hingezogen fühlt. In Sanka müssen beide ihren Weg finden, neue Freunde und auch Feinde begegnen ihnen und zu allem Überfluss überschattet eine Reihe brutaler Morde die nahenden Sankanischen Spiele und auf einmal befinden sich Jawed und Kaylin mittendrin.

 

Mir gefällt Leann Porters Schreibstil, die Geschichte ist locker und mitreißend geschrieben, detailreich und trotzdem nicht überladen. Man kann sich alles richtig gut vorstellen und die Stadt Sanka muss wirklich wunderschön sein - gerne würde ich einmal hinreisen. ;-) Es fehlt an keiner Stelle an Spannung und die Figuren sind so liebevoll ausgearbeitet, dass sie schon bald im Kopf des Lesers zum Leben erwachen und man einfach mitfiebern muss. Kaylin war mir mit ihrer wilden und leidenschaftlichen Art die absolute Lieblingsfigur. Ich mochte aber auch sehr gerne Thore und natürlich Jawed und Caron. Aber auch die anderen Figuren sind toll beschrieben und jeder hat seinen eigenen Charakter und seine eigene Geschichte sozusagen. Die Liebesgeschichten von Jawed und Kaylin sind allein schon spannend und ihre Ankunft in der für sie neuen Welt, aber die Mordfälle bringen natürlich noch eine ganz andere Spannung mit. Es wird jedenfalls noch einmal richtig gefährlich. Mehr verrate ich natürlich nicht, denn es lohnt sich auf jeden Fall dieses Buch zu lesen.

Interview mit Nicki von Nickis Lesewelt

 

Der nächste liebevoll geführte Bücher-Blog, den ich euch vorstellen möchte ist: Nickis Lesewelt von Nicole oder einfach Nicki. Sie liest sehr gerne Bücher aus verschiedenen Genres, vor allem Fantasy, Jugendbuch, aber auch Liebesromane, Historisches und Erotik. Auf ihrem Blog findet ihr neben ihren Rezensionen auch immer mal wieder Vorstellungen ihrer Lieblingsbücher und seit kurzem auch Lesechallenges, zu denen sie auf ihrem Instagram Account Fotos postet, da kann natürlich jeder mitmachen und das muss ich auch unbedingt mal, ich liebe diese Challenges! .... :-)

 

Liebe Nicki, ich freue mich, dass du gerne meine Fragen beantworten möchtest. Und schon geht es los:

 

Lia: Wie lange hast du deinen Blog bereits? Wie kamst du auf die Idee einen Buchblog zu führen?

 

Nicki: Hallo liebe Lia! Ich habe Anfang diesen Jahres (2017) im Jänner beschlossen einen Blog zu machen. Ich bin ja bereits seit August 2016 aktiver Bookstagrammer, doch irgendwie war mir das auf Dauer zu wenig, denn ich wollte nicht nur kurze Meinungen zu Büchern und passende Bilder dazu veröffentlichen, sondern eine ausführlichere Rezension zu diesen schreiben. Daher habe ich mich gewagt einen Blog zu eröffnen und ich muss ehrlich sagen: ich hätte nie damit gerechnet, dass dieser so gut ankommt und dass ich mich noch so weiter entwickeln kann mit eigenen Mitmachaktionen, Gewinnspielen oder wie du ja schon erwähnt hast Challenges.

 

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Interview mit Nala von "Book of Dreams"

Der nächste liebevoll geführte Bücher-Blog, den ich euch vorstellen möchte ist: „Book of Dreams“  von Nala. Sie liest sehr gerne Fantasy, Jugendbücher und seit neustem auch Erotik-Bücher. Auf ihrem Blog findet ihr noch viele weitere Fakten über Nala, wenn ihr neugierig geworden seid. :-)

 

Liebe Nala, ich freue mich, dass du gerne meine Fragen beantworten möchtest. Und schon geht es los:

 

Lia: Wie lange hast du deinen Blog bereits? Wie kamst du auf die Idee einen Buchblog zu führen?

 

Nala: Seit Februar 2016, also schon über ein Jahr. Wow, über ein Jahr – es kommt mir wirklich vor wie gestern!

 

Es hat eigentlich mit den ganzen Booktubern angefangen, die ich so gerne geguckt habe. Eine eigener YouTube- Kanal war aber überhaupt nicht mein Ding, aber der Wunsch, über Bücher zu bloggen, war trotzdem da. Schließlich habe ich es einfach gewagt und bin froh, es getan zu haben. Es macht einfach so viel Spaß!

 

Lia: Die Bücher, die du rezensierst, sind das überwiegend Bücher, die du selbst ausgesucht hast oder wirst du auch oft von Autoren oder Verlagen angeschrieben?

 

Nala: Zu Anfang meiner Blogzeit habe ich vermehrt Anfragen von Autoren bekommen, was ich unheimlich gefreut hat, denn so habe ich viele tolle Bücher und Autoren kennen gelernt. Mein erstes Blogger-Jahr war auch tatsächlich das Jahr, in dem ich am meisten gelesen habe. Mittlerweile suche ich mir die Bücher meistens selbst aus, das kommt aber auch davon, dass ich besonders durch Facebook Büchergruppen und andere Blogger sowieso schon genug auf der Wunschliste und auf dem SuB habe – das muss erst einmal abgearbeitet werden.

 

Wenn ich allerdings noch liebe Anfragen bekomme und die Leseprobe mich überzeugt, lese und rezensiere ich aber auch weiterhin gerne Rezi-Exemplare, aber wenn ich mir so meinen Blog in den letzten Monaten angucke, dann sind es meistens Bücher, die ich mir selbst ausgesucht habe.

 

Lia: Erinnerst du dich an ein erstes Lieblingsbuch? Ein Lieblingskinderbuch vielleicht? (egal ob selbst gelesen oder vorgelesen natürlich).

 

Nala: Oh ja, das war „Der Findefuchs“. Eines der ersten Bücher, die ich selbst gelesen habe. Immer und immer wieder. Ich fand damals die Geschichte einfach unglaublich toll!

 

Lia: Was muss ein Buch haben, damit es dir gefällt? Gibt es bestimmte Themen, die du gerne magst, Orte, wo die Geschichten spielen?

 

Nala: Es gibt bestimmte Kriterien, die ein Buch für mich erfüllen muss – aber es gab auch schon Bücher, die diese Kriterien alle nicht erfüllt haben und trotzdem zu meinen Lieblingsbüchern gehört! Paper Princess zum Beispiel. Daher lasse ich mich sehr gerne überraschen.

 

Generell bin ich immer für Urban Fantasy zu haben – am besten noch mit Gestaltwandlern.

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Interview mit Dana und Anja von Bambinis Bücherzauber

 

 

Der nächste liebevoll geführte Bücher-Blog, den ich euch vorstellen möchte ist: „Bambinis Bücherzauber“ von Anja und Dana. Witzigerweise wieder ein Blog mit zwei „Inhabern“. Anja und Dana verteilen passend zu ihren Nicknames Hexenbesen und Möhrchen, wenn sie Bücher rezensieren. Anja liest am liebsten Fantasy, Jugendbücher und Dystopien, Dana am liebsten Thriller, (Homo-)Erotik und auch Fantasy.

 

Liebe Anja, liebe Dana, ich freue mich, dass ihr gerne meine Fragen beantworten möchtet. Und schon geht es los:

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Interview mit Jil von Jilys Blog

Der nächste liebevoll geführte Bücher-Blog, den ich euch vorstellen möchte ist: „Jilys-Blog“ von Jil Aimée. Jil liest nach eigenen Angaben sehr viele Genres sehr gerne, führt ihren Blog übrigens zum Teil auch auf Englisch und schreibt sehr ausführliche, spannende Rezensionen, wie ich finde.

 

Liebe Jil, ich freue mich, dass du gerne meine Fragen beantworten möchtest. Und schon geht es los:

 

Liebe Lia, ich danke Dir, dass Du an mich gedacht hast, und bin schon ganz gespannt auf Deine Fragen. Danke auch für Deine Zeit und Inspiration.

 

Lia: Deinen Blog gibt es jetzt schon seit mehreren Jahren. Was ist das schönste daran für dich, einen Buchblog zu haben?

 

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Lesetipp: Silberwolf von Petra Schmidt

Heute möchte ich euch ein Fantasyjugendbuch vorstellen. Es ist das Debüt von meiner Machandel-Kollegin Petra Schmidt.

 

Darum geht's:

Jasmin (15) und ihre Mutter besuchen in den Sommerferien Jasmins Großmutter, die in einem kleinen Haus am Waldrand lebt. Zuerst ist Jasmin weder auf ihre Mutter, die vermeintlich ihren Freund vergrault hat und auf die internetlose Zeit am Wald gut zu sprechen. Das einzig Spannende scheinen Omas Geschichten über den Silberwolf zu sein, von dem sie steif und fest behauptet, es würde ihn wirklich geben. Zuerst belächeln Jasmin und ihre Mutter diese Meinung, doch in den nächsten Tagen müssen sie sich eines Besseren belehren lassen, denn es gibt noch jemanden, der an den Silberwolf glaubt und ihn aus Rache töten will.

 

Meine Meinung:

Das Debüt von Petra Schmidt hat mir gut gefallen. Der Stil liest sich schön flüssig und ich fand auch die kurzen Kapitel sehr angenehm. So ließ sich das Buch, nicht zuletzt auch durch die spannende Geschichte, wirklich schnell lesen. Die drei Frauen der Geschichte sind liebevoll gezeichnet und kommen größtenteils authentisch rüber, nur bei Jasmin hatte ich manchmal ganz kurz dein Eindruck, dass es nicht ganz ihre Stimme ist, mit der sie da spricht. Das waren aber wirklich nur Kleinigkeiten. Die drei Frauen sind jedenfalls sehr sympathisch und man möchte unbedingt wissen, wie die Geschichte für sie ausgeht.

 

Die Liebe zur Natur der drei Frauen kam besonders schön rüber und am besten gefallen haben mir unter anderem auch die Wölfe, die Beziehung zwischen den Frauen zu den Wölfen und die spannende Geschichte Drumherum. "Silberwolf" hat etwas von einem Krimi, einem Märchen und einer Familiengeschichte.

 

Insgesamt eine wirklich schöne Geschichte, die ich gerne gelesen habe. Sie wird sicherlich jugendlichen Lesern gefallen, aber auch Erwachsenen, die gerne Märchen und Fantasy lesen.

Lesetipp: Die Dunkle Seite des Weiß

Heute möchte ich euch einen besonderen Krimi vorstellen. Er gehört zur Reihe "Paranormal Berlin" von Yalda Lewin. Leider gibt es bisher von der Autorin nur zwei Bücher und eine Kurzgeschichtensammlung.

 

Zu allererst: den Titel diese Krimis finde ich großartig. Und genauso fand ich auch den ganzen Roman.

 

Ein bisschen zum Inhalt:

Jakob Roth, ein hochsensibler Ermittler der Akademie für paranormale Künste bekommt auf einmal die Chance seinen alten Posten wieder zu erlangen, wenn er einen neuen Fall übernimmt. Er könnte seinen guten Ruf wieder herstellen und er hofft auch seine inneren Dämonen besänftigen zu können, die ihn seit dem letzten Fall vor seiner Entlassung aus der Akademie heimsuchen. Schon damals hatte er mit Leichen zu tun, die an Tuberkulose gestorben waren. So auch dieses Mal. Mirella Mistrani, seine Ex-Frau soll mit ihm gemeinsam den Fall lösen. Die Leiche, eine junge Frau namens Clara, die 1911 spurlos verschwunden ist, hatte ebenfalls Tuberkulose. Dass sie schon lange tot sein muss und nicht gealtert oder gar verwest ist, gibt den beiden Ermittlern viele Rätsel auf. Hinweise zu der Toten liefert unter anderem ein Original Tagebuch, die Einträge werden hin und wieder integriert. Diese haben mir übrigens sehr gut gefallen. Man wünscht sich auch für Clara, dass der Fall aufgeklärt wird.

 

Neben dem brisanten Kriminalfall, spielen auch die Gefühle zwischen Jakob und Mirella eine große Rolle. Der Roman ist in der Ich-Form geschrieben und ich fand Jakob Roth sofort so sympathisch, dass ich direkt mitfiebern konnte und immer gehofft habe, dass Mirella endlich begreift, dass sie ihn auch noch liebt.

 

Meine Meinung:

Besonders gefallen hat mir auch der wunderschöne Schreibstil der Autorin. Er ist ungewöhnlich, lässt sich aber trotzdem gut und flüssig lesen.

 

Ein wirklich gelungenes Debüt!

Lesetipp: Vatikan - Die Hüter der Reliquie

Weil ich natürlich nicht nur schreibe, sondern auch gerne und viel lese werde ich mal ein paar meiner gelesenen Bücher vorstellen. Weil es gerade Kleinverlagsbücher ja oft etwas schwerer haben, weil sie einfach nicht gefunden werden, möchte ich hauptsächlich solche Bücher vorstellen.

 

Vatikan - Die Hüter der Reliquie habe ich schon vor einer Weile gelesen, kann mich aber noch sehr gut erinnern (und hatte ohnehin direkt eine Rezension auf lovelybooks geschrieben). Das Buch ist das Debüt der Autorin Antonia Günder-Freytag und hat mich direkt zu einem Fan gemacht.

 

Darum geht's:

 

Ein sympathischer, lesebegeisterter Pater, der auch viel über Vampire liest, arbeitet im Archiv des Vatikans. Eines Tages bekommt er einen warnenden Brief von einer gewissen Apollonia. Als Pater Comitti ein bisschen recherchiert, stößt er auf etwas Seltsames. Eine Apollonia warnt den Vatikan schon seit 300 Jahren vor ihrem Sohn, der die Weltherrschaft an sich reißen will. Der Pater nimmt die Akte mit auf sein Zimmer, doch dort wartet bereits der undurchsichtige Sicherheitschef des Vatikans und verlangt von Comitti, ihm die Biographie der rätselumwobenen Apollonia vorzulesen. Comitti liest die Biographie, der Sicherheitschef schenkt derweil Wein ein und kommentiert.

 

Wie ist es geschrieben?

 

Der Roman ist in zwei Ebenen erzählt, die sich gegen Ende vermischen. Die Szenen, in denen Comitti seine Überlegungen anstellt über Apollonia und deren Warnung und in denen der Sicherheitschef, Arconoskij immer zwiliechtiger wird.

 

Die anderen Abschnitte erzählen die Biographie von Apollonia. Man erfährt, wie sie aufgewachsen ist, leidet gemeinsam mit ihr, wenn sie schlecht behandelt wird. Bangt um ihre Liebe zu einem Mann und zu ihrer Schwester. Apollonias Schicksal hat mich sehr berührt und ich konnte immer sofort wieder in ihre Geschichte eintauchen, wenn ich mal eine Lesepause gemacht habe.

 

Alle Figuren sind sehr liebevoll ausgearbeitet, die "Bösen" kann man aus gutem Grund nicht leiden und mit den "Guten" fiebert man schon auf den ersten Seiten mit. Pater Comitti, Apollonia und auch Argyle sind mir besonders sympathisch gewesen und ihre Geschichten haben mich sofort sehr interessiert.

 

Beide Geschichten, die Biographie von Apollonia und die Rahmenhandlung zwischen Comitti und Arconoskij sind sehr spannend erzählt. Überhaupt hat mich der Schreibstil sehr begeistert. Die Biographie klang authentisch historisch und nicht einmal hat sich die Autorin im Ton vertan. Man hat alles sofort geglaubt und ich fand die ganze Handlung und auch den Stil sehr rund, so habe ich es lange nicht gelesen.

 

Meine Meinung:

 

Der Roman hat von allem etwas, ein bisschen Historik, ein bisschen Liebesgeschichte, viel Spannung, viel Familiengeschichte und etwas Krimi.

Ich bin also hellauf begeistert und kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen!

 

 

Kennt ihr das Buch? Über Kommentare, wie es euch gefallen hat, freue ich mich natürlich immer!

Interview mit Anke Gasch

 

Anlässlich des Erscheinungsdatums der neuen Federwelt, die ich jedes Mal mit Freude aus dem Briefkasten hole, möchte ich heute Anke Gasch vorstellen. Anke ist nicht nur die Chefredakteurin der Federwelt*, sie bietet auch Schreibcoachings an, hält Vorträge und Workshops und schreibt sogar selbst. Wahnsinn.

 

* Die Federwelt habe ich neulich hier auf meinem Blog vorgestellt. Sie ist ein Fachblatt für Autorinnen und Autoren und alle die es werden wollen, mit dem Ziel, Schreibende mit Marktwissen zu versorgen und zu professionalisieren: beim Verhandeln, beim Halten von Lesungen, beim Plotten, Charakterisieren, Vernetzen et cetera.

 

 

Lia: Dein erstes Buch „Prinzessin Pauline zieht los“ ist ein Bilderbuch für 4 bis 6-Jährige und klingt richtig toll. Pauline, der Kleider so wichtig sind, die dann vom Prinzen gerettet werden muss und am Ende allerdings ihn retten muss, weil ein Drache ihn entführt hat. Wie bist du auf die Idee zu Prinzessin Pauline gekommen? Magst du auch so gerne Kleider wie sie?

 

Anke: Hihi, nein, Kleider waren lange so gar nicht mein Ding. Ich war immer eher ein Jungs-Mädchen, kein Mädchen-Mädchen, bin lieber auf Bäume geklettert als mit Puppen zu spielen. Die Grundidee zur Pauline stammt auch gar nicht von mir, sondern von meiner damals 3-jährigen Tochter. Die kam vom Klo und sagte: „Mama, mir ist gerade eine neue Geschichte eingefallen: Es war einmal eine Prinzessin, die fiel in einen Teich. Da kam ein Prinz und rettete sie. – Aber dann kam ein Drache und schnappte den Prinzen weg!“ Den Plot fand ich genial. Und inspiriert von meiner Tochter erdachte ich Pauline. Meine Tochter liebt nämlich Kleider. Eine Zeit lang hat sie sich bestimmt siebenmal am Tag umgezogen. Was mich fast wahnsinnig gemacht hat, denn alles, was sie anprobiert hat, ist natürlich nicht sauber gefaltet wieder im Kleiderschrank gelandet, sondern als Patchworkteppich auf dem Boden. Prinzessinnen, die von Prinzen gerettet werden, gibt es ja zuhauf. Aber das echte Leben sieht doch anders aus. Denn bitte, wie oft ist es da die Prinzessin, die den Prinzen rettet? Und sei es nur, dass sie ihm sagt, dass er an einer Erkältung nicht sterben muss und es tolle Medikamente und Tees gibt, die seine Beschwerden lindern. ;-) Und so ist aus Pauline eine moderne Powerprinzessin geworden.

 

 

Lia: Das ist ja klasse, ich finde auch, dass der Plot genial ist! Du hast ja auch eine Agentin, die dich vertritt, ich finde es immer spannend, wie der Weg der Agentursuche verlaufen ist. Wie war das bei dir?

 

Anke: Ich hatte die Agentursuche eigentlich schon aufgegeben, weil ich der Meinung war, dass ich vielleicht doch nicht so gut im Geschichtenschreiben bin, wie ich zunächst gedacht hatte. (Den Schluss zog ich, weil zwei Agentinnen meine jeweils eingereichten Werke nicht hatten vertreten wollen. Obwohl die zweite geschrieben hatte, dass ihr mein Schreibstil sehr gefiele und ich gern was anderes einreichen könne. Nur wurde ich dann zum dritten Mal schwanger und schrieb nur noch für „Sofortgeld“. Tja, und irgendwann habe ich für die Federwelt ein Interview mit meiner heutigen Agentin, Gabi Strobel, geführt. Die hatte mich nach dem Gespräch gebeten, ihr doch mal eines meiner Manuskripte zu senden. Ich habe das nicht direkt getan, weil ich dachte – ja, was eigentlich? Es war eine Mischung aus „Ich will ihr nicht zur Last fallen“ und „Vielleicht hat sie das nur aus Höflichkeit gesagt?“ ... Sie hat dann nochmal nachgehakt, zu meinem Glück. Und inzwischen weiß ich: So eine ist Gabi nicht. Sie sagt nur, was sie auch wirklich meint.

 

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